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Packerei

Die Packerei bezeichnet den Prozess, in dem kommissionierte Waren zu einer versandfertigen Einheit zusammengefügt und für den Transport vorbereitet werden. Sie bildet die Schnittstelle zwischen Kommissionierung und Versandlogistik und hat einen direkten Einfluss auf Schutz, Kosten und Lieferqualität.

Funktion und Zielsetzung

Ziel der Packerei ist es, einzelne Picks in eine stabile, normgerechte Versandverpackung zu überführen, korrekte Versandpapiere beizulegen und die Sendung prüf- und verladetauglich zu machen. Neben physischem Schutz stehen Optimierung der Verpackungsgröße, Minimierung von Transportschäden und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (z. B. Gefahrgut) im Vordergrund.

Technische Ausstattung

Technisch erfolgt die Packerei an Packstationen mit Waagen, Maß- und Volumenerfassung (DIM), Print-&-Apply-Etikettierern sowie Verschließ- und Polstermaschinen. Bei höheren Volumina kommen automatisierte Verpackungslinien, Kartonaufrichter, Trayformer oder Roboterarme zum Einsatz. IT-seitig steuert das WMS die Packinstruktionen, Materialzuordnung und erzeugt Versanddokumente; Schnittstellen zu TMS/ERP übergeben Frachtdaten und Carrier-Profile.

Prozessschritte

Typische Schritte umfassen Prüfung der Kommissionierliste, Auswahl der geeigneten Verpackungsart (Verpackungsmatrix), Schutzmittelauswahl (Füllmaterial, Kantenschutz), wiegen und vermessen, Anbringen von Labels und Begleitpapieren sowie Qualitätscheck (Inhalt, Dichtigkeit, Kennzeichnung). Abschließend werden Sendungen für Laderaumoptimierung konsolidiert und dem Versandbereich zugeführt.

Organisatorische Aspekte

Organisatorisch sind standardisierte Packanweisungen, Verpackungsrichtlinien und Schulungen essentiell. Ein Verpackungsblatt oder digitale Packmatrix definiert zulässige Verpackungsvarianten nach Artikelgruppe, Gewicht und Empfängeranforderung. EHS-Aspekte (Ergonomie an Packplätzen, Gefahrstoffkennzeichnung) sowie Nachhaltigkeitsziele (Reduktion von Füllmaterial, recyclingfähige Verpackungen) müssen integriert werden.

Qualitätssicherung und Retouren

Qualitätskontrollen (Stichproben, Scan-Checks, Fotodokumentation bei Gefahrgütern) reduzieren Reklamationen. Für Retouren sind Rücksendeetiketten, Prüfprozesse und Wiederaufbereitungsschritte in der Packerei vorzusehen, um Durchlaufzeiten zu minimieren und Ressourcen zu schonen.

KPIs und Controlling

Wesentliche Kennzahlen sind Packzeit pro Auftrag, Verpackungsmaterialkosten pro Sendung, Packfehlerquote, Volumenauslastung der Verpackungen und Schutzwirkung (Transportschadenquote). Monitoring ermöglicht Optimierungspotenziale wie Right-Sizing, Bündelung oder Automatisierungsinvestitionen zu identifizieren.

Fazit

Die Packerei ist ein zentraler operativer Bereich mit hoher Bedeutung für Kundenzufriedenheit und Kostenstruktur. Durch sinnvolle Kombination aus Prozessstandards, IT-Integration, ergonomischer Ausstattung und Nachhaltigkeitsstrategien lässt sich die Effizienz steigern und Transportsicherheit gewährleisten.



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