Teile, die aufgrund von Unzulänglichkeiten oder fehlendem Barcode an der Lesestation (Scanner) nicht identifiziert werden können, stellen in modernen Logistik- und Fertigungsprozessen eine besondere Herausforderung dar. Sie werden oft als „nicht identifizierbare Teile“ klassifiziert und erfordern spezielle organisatorische und technische Maßnahmen zur Handhabung.
Nicht identifizierbare Teile entstehen, wenn die automatisierte Datenerfassung mittels Barcode-Scanner fehlschlägt. Ursachen können beschädigte Etiketten, schlechte Druckqualität, Verschmutzungen, ungünstige Positionierung der Codes oder das vollständige Fehlen eines Barcodes sein. Da in digitalisierten Prozessen die Identifizierung und Rückverfolgbarkeit über Scannerdaten erfolgt, führen diese Störungen zu Verzögerungen in Materialfluss und Produktion.
Auf technischer Ebene wird der Barcode als Schlüssel zur eindeutigen Material- oder Teileidentifikation genutzt. Fehler in diesem System verhindern die Zuordnung zu Aufträgen, Stücklisten oder Lagerplätzen. Alternativtechnologien wie RFID-Tags oder 2D-Codes (DataMatrix, QR) können Abhilfe schaffen, da sie robuster gegenüber Beschädigungen oder Verschmutzungen sind. Zusätzlich setzen viele Unternehmen redundante Identifikationsmechanismen ein, etwa visuelle Artikelnummern oder Etikettendoppelungen, um das Risiko nicht lesbarer Teile zu reduzieren.
Organisatorisch erfordert der Umgang mit nicht identifizierbaren Teilen klar definierte Eskalationsprozesse. Diese umfassen die Aussonderung der betroffenen Teile, deren manuelle Erfassung im ERP-System und die nachträgliche Korrektur oder Neuauszeichnung der Etiketten. Schulungen der Mitarbeiter sowie regelmäßige Kontrollen der Etikettendrucker und Scanner gehören zu den präventiven Maßnahmen. Auch die enge Zusammenarbeit mit Lieferanten ist wichtig, um fehlerhafte Etikettierungen bereits im Wareneingang zu minimieren.
Teile ohne identifizierbaren Barcode führen zu Unterbrechungen im Materialfluss, erhöhtem manuellem Aufwand und im schlimmsten Fall zu Fehlbuchungen oder Produktionsstillständen. Im Kontext von Just-in-Time- und Just-in-Sequence-Strategien kann dies erhebliche Kosten und Qualitätsprobleme nach sich ziehen. Gleichzeitig liefern sie wertvolle Hinweise auf Schwachstellen im Etikettierungs- oder Prüfprozess, deren Beseitigung zur Steigerung der Gesamteffizienz beiträgt.
Nicht identifizierbare Teile durch Barcode-Fehler sind ein typisches Problem digitalisierter Logistik- und Fertigungsumgebungen. Ihre systematische Handhabung erfordert ein Zusammenspiel von technischer Redundanz, organisatorischer Klarheit und präventiver Qualitätssicherung, um Prozesssicherheit und Produktivität langfristig zu gewährleisten.