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Mindestbestand

Der Begriff Mindestbestand wird im logistischen Sprachgebrauch unterschiedlich verwendet und besitzt mehrere Bedeutungen. Je nach Kontext kann er synonym für Sicherheitsbestand, Bestellpunkt oder Meldebestand stehen und dient stets der Sicherstellung einer kontinuierlichen Materialversorgung.

Definition und Bedeutung

Der Mindestbestand beschreibt den Lagerbestand, bei dessen Erreichen eine bestimmte Handlung ausgelöst wird, wie etwa die Nachbestellung von Materialien. Er dient in erster Linie dazu, Liefer- oder Produktionsausfälle zu vermeiden und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. In der Praxis kann der Begriff verschiedene Ausprägungen annehmen, was seine Mehrdeutigkeit erklärt.

Mindestbestand als Sicherheitsbestand

In der häufigsten Auslegung wird der Mindestbestand als Sicherheitsbestand verstanden. Er bezeichnet die Bestandsmenge, die über den regulären Bedarf hinaus vorgehalten wird, um Unsicherheiten wie Lieferverzögerungen, Bedarfssteigerungen oder Qualitätsprobleme abzufangen. Der Sicherheitsbestand ist damit eine wichtige Puffergröße zur Risikominimierung in der Materialwirtschaft.

Mindestbestand als Bestellpunkt

In einem anderen Verständnis fungiert der Mindestbestand als Bestellpunkt. Er signalisiert den Zeitpunkt, zu dem eine Bestellung ausgelöst werden muss, um den Bedarf bis zum Eintreffen der neuen Lieferung abzudecken. Dabei berücksichtigt die Bestellpunktmethode Faktoren wie Beschaffungszeit, Wiederbeschaffungsrisiko und Verbrauchsgeschwindigkeit. Der Mindestbestand dient hier als Steuergröße im Rahmen der Disposition.

Mindestbestand als Meldebestand

Eine weitere Verwendung findet sich in der Gleichsetzung des Mindestbestands mit dem Meldebestand. Dieser definiert den Lagerbestand, bei dem eine Meldung oder ein Signal ausgelöst wird, um die Nachschubplanung zu initiieren. Der Meldebestand stellt somit eine operative Kontrollgröße dar, die für Transparenz in der Bestandsführung sorgt.

Organisatorische und technische Aspekte

Die Festlegung des Mindestbestands ist eine strategische Entscheidung und wird häufig durch mathematische Modelle, Verbrauchsanalysen und IT-gestützte Planungssysteme unterstützt. In modernen ERP-Systemen können Mindestbestände automatisiert berechnet und überwacht werden, wodurch sich Planungsaufwand reduziert und Versorgungssicherheit erhöht. Organisatorisch ist es wichtig, klare Definitionen im Unternehmen zu etablieren, um Missverständnisse in der Terminologie zu vermeiden.

Fazit

Der Mindestbestand ist ein zentraler Begriff im Bestandsmanagement, dessen Bedeutung je nach Kontext variieren kann. Ob als Sicherheitsbestand, Bestellpunkt oder Meldebestand – er trägt entscheidend zur Sicherstellung einer stabilen und zuverlässigen Versorgungskette bei.



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