Als messende Ware bezeichnet man voluminöse Güter, bei denen für die Verrechnung und Kalkulation nicht das tatsächliche Gewicht, sondern das Volumen beziehungsweise die Abmessungen maßgeblich sind. Dieser Ansatz ist insbesondere im Transport- und Logistiksektor von zentraler Bedeutung.
Messende Ware entsteht in der Regel dann, wenn das Transportgut zwar ein vergleichsweise geringes Gewicht aufweist, jedoch aufgrund seiner Größe überdurchschnittlich viel Lade- oder Lagerfläche beansprucht. Beispiele hierfür sind Möbelstücke, großformatige Verpackungen oder sperrige Leichtgüter. Für diese Waren wird zur Berechnung der Transportkosten ein sogenanntes Volumengewicht ermittelt, welches die physische Rauminanspruchnahme in Relation setzt.
Die Berechnung des Volumengewichts basiert auf definierten Umrechnungsfaktoren, die je nach Verkehrsträger variieren können. Im Luftfrachtverkehr beispielsweise wird aus Länge, Breite und Höhe des Packstücks ein Volumen ermittelt, das durch einen festen Divisor geteilt wird, um das fiktive Gewicht zu bestimmen. Dieses Volumengewicht dient anschließend als Basis für die Frachtkalkulation. Auch im Straßentransport oder in der Seefracht finden ähnliche Umrechnungsmodelle Anwendung, wobei die Faktoren je nach Branche standardisiert sind.
Für Spediteure, Logistikdienstleister und Verlader ist die Klassifizierung als messende Ware von hoher Relevanz. Sie beeinflusst nicht nur die Kostenkalkulation, sondern auch die Planung der Laderaumauslastung. Durch die Anwendung des Volumengewichts wird eine gerechte Verteilung der Transportkosten erreicht, da das Ladevolumen eine ebenso knappe Ressource ist wie das zulässige Gesamtgewicht eines Transportmittels. Unternehmen müssen daher sowohl bei der Verpackungsplanung als auch bei der Disposition berücksichtigen, ob ihre Güter als messende Ware eingestuft werden.
Messende Ware ist in nahezu allen Transportarten anzutreffen, insbesondere bei Luftfracht und Kurierdiensten, wo der Laderaum besonders begrenzt und teuer ist. Aber auch im internationalen Containerverkehr spielt diese Klassifizierung eine Rolle. Sie dient zudem als Grundlage für tarifliche Regelungen und Vertragskonditionen im Speditionswesen.
Die Kategorie der messenden Ware stellt sicher, dass Transport- und Lagerkosten nicht ausschließlich nach Gewicht, sondern auch nach dem beanspruchten Raum berechnet werden. Sie ist somit ein wesentliches Instrument für eine faire und effiziente Kostenallokation im Logistikprozess.