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LIFO

LIFO, kurz für „Last In, First Out“, beschreibt ein Verfahren in der Lagerhaltung und Bestandsbewertung, bei dem die zuletzt eingelagerten Güter zuerst wieder entnommen werden. Dieses Prinzip stellt den Gegensatz zum FIFO-Verfahren („First In, First Out“) dar.

Definition und Bedeutung

Beim LIFO-Verfahren wird angenommen, dass die zuletzt produzierten oder eingelagerten Waren die ersten sind, die das Lager wieder verlassen. Dadurch spiegelt sich dieses Verfahren insbesondere in der Rechnungslegung und Kostenrechnung wider. Es beeinflusst sowohl die Bewertung der Lagerbestände als auch die Darstellung der Materialkosten in der Gewinn- und Verlustrechnung. LIFO findet vor allem in Märkten mit schwankenden Preisen Anwendung, da es eine realistischere Darstellung aktueller Kosten ermöglicht.

Technische Aspekte

Technisch betrachtet erfordert das LIFO-Prinzip eine klare Strukturierung der Lagerprozesse. In der physischen Lagerung wird es häufig dort eingesetzt, wo Güter stapelbar sind, wie beispielsweise bei Paletten oder Schüttgütern. Durch die Nutzung von Hochregallagern oder Blocklagern kann das Prinzip effizient umgesetzt werden. In der IT-gestützten Lagerverwaltung wird LIFO als Bewertungsverfahren in ERP-Systemen integriert, wodurch Materialbewegungen automatisch entsprechend dieser Logik verbucht werden.

Organisatorische Aspekte

Organisatorisch muss das LIFO-Verfahren in die Gesamtstrategie der Logistik eingebettet werden. Besonders relevant ist es in Unternehmen, die Kostenstrukturen unter Berücksichtigung von Preissteigerungen darstellen wollen. Allerdings kann es bei physischer Anwendung dazu führen, dass ältere Waren länger im Lager verbleiben, was bei verderblichen oder technisch überholten Produkten problematisch ist. Daher wird LIFO in der Praxis häufig als rein buchhalterisches Verfahren genutzt.

Vor- und Nachteile

Ein Vorteil von LIFO liegt in der realistischen Erfassung aktueller Beschaffungskosten in der Gewinn- und Verlustrechnung, da die zuletzt beschafften, meist teureren Güter zuerst berücksichtigt werden. Dies kann in Zeiten steigender Preise steuerliche Vorteile bringen. Nachteile ergeben sich jedoch bei der physischen Lagerung, da ältere Bestände ungenutzt verbleiben können. Zudem ist die Anwendung von LIFO in einigen Ländern, insbesondere nach internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS), nicht zulässig.

Praxisrelevanz

In der Praxis spielt LIFO vor allem in der Kosten- und Leistungsrechnung sowie im nationalen Steuerrecht eine Rolle. Unternehmen setzen es ein, um Materialkosten an aktuelle Marktbedingungen anzupassen. Für die operative Lagerhaltung wird es hingegen nur eingeschränkt genutzt, da FIFO in vielen Fällen eine effizientere und produktschonendere Methode darstellt.



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