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Liegezeit

Die Liegezeit beschreibt den Zeitraum, in dem Material, Waren oder Fertigerzeugnisse unverändert in Lagerbeständen verweilen. Sie ist ein wichtiger Indikator für Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Lager- und Produktionsprozessen.

Definition und Bedeutung

Unter Liegezeit versteht man die Zeitspanne, während der Güter im Lager verbleiben, ohne dass sie weiterverarbeitet, bewegt oder ausgeliefert werden. Eine lange Liegezeit kann auf ineffiziente Lagerprozesse, Überbestände oder falsche Produktionsplanung hinweisen. Umgekehrt signalisiert eine kurze Liegezeit eine hohe Umschlaggeschwindigkeit und eine effiziente Materialflusssteuerung. Liegezeiten wirken sich direkt auf Lagerkosten, Kapitalbindung und die Frische bzw. Qualität von Produkten aus, insbesondere bei verderblichen Waren.

Technische Aspekte

Technisch wird die Liegezeit durch Lagerverwaltungssysteme (LVS) erfasst und überwacht. Dabei werden Ein- und Auslagerungszeiten dokumentiert, und es lassen sich Kennzahlen wie Durchschnittsliegezeit pro Artikel, Lagerplatz oder Produktkategorie berechnen. Automatisierte Systeme erlauben eine präzise Analyse und frühzeitige Identifikation von Artikeln mit überdurchschnittlich langer Liegezeit, was gezielte Optimierungsmaßnahmen ermöglicht. In der Produktion kann die Liegezeit auch auf halbfertige Erzeugnisse (Work-in-Progress) angewendet werden, um Engpässe und Verzögerungen zu erkennen.

Organisatorische Aspekte

Organisatorisch ist die Minimierung der Liegezeit ein zentraler Bestandteil der Lager- und Produktionsplanung. Maßnahmen wie Just-in-Time-Belieferung, optimiertes Layout, ABC-Analyse der Bestände und regelmäßige Inventur helfen, die Liegezeiten zu reduzieren. Ein systematisches Monitoring und die kontinuierliche Verbesserung von Lagerprozessen sichern eine effiziente Nutzung von Lagerflächen und Ressourcen. Mitarbeiter müssen geschult sein, um Prozesse konsequent einzuhalten und Verzögerungen zu vermeiden.

Vorteile und Kennzahlen

Die Reduzierung der Liegezeit senkt Lagerkosten, verringert Kapitalbindung und erhöht die Flexibilität im Material- und Warenfluss. Wichtige Kennzahlen sind Durchschnittsliegezeit, maximale Liegezeit, Lagerumschlagshäufigkeit und Kosten pro Liegezeitperiode. Durch die Analyse dieser Kennzahlen lassen sich Engpässe, Überbestände und Optimierungspotenziale identifizieren, um die Logistik effizienter zu gestalten.

Fazit

Liegezeit ist ein essenzieller Parameter zur Bewertung der Effizienz von Lager- und Produktionsprozessen. Durch präzises Monitoring, technische Unterstützung und organisatorische Optimierungen lassen sich Kosten senken, Lagerflächen effizient nutzen und die Versorgungssicherheit verbessern.



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