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Lieferservicegrad

Der Lieferservicegrad ist eine Kennziffer, die den Erfüllungsgrad logistischer Leistungsziele abbildet. Er dient als Maß dafür, in welchem Umfang Unternehmen ihre zugesagten Lieferleistungen einhalten können.

Definition und Bedeutung

Der Lieferservicegrad misst den Grad des tatsächlich erreichten Lieferservices und macht die Leistungsfähigkeit einer logistischen Organisation transparent. Er zeigt, inwieweit Kundenanforderungen hinsichtlich Lieferzeit, Lieferqualität, Lieferflexibilität und Lieferzuverlässigkeit erfüllt werden. Damit ist der Lieferservicegrad ein zentrales Steuerungsinstrument zur Bewertung der Kundenzufriedenheit und ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.

Technische Aspekte

Zur Bestimmung des Lieferservicegrads werden Daten aus ERP- und SCM-Systemen herangezogen, die Liefertermine, Mengenabweichungen, Fehlerquoten oder Sonderwünsche dokumentieren. Typische Kennzahlen sind beispielsweise der prozentuale Anteil termingerechter Lieferungen oder die Quote mängelfreier Warenlieferungen. Diese Kennziffern können sowohl in Echtzeit erfasst als auch in periodischen Reports ausgewertet werden. Moderne Analysetools ermöglichen zudem eine differenzierte Betrachtung nach Kunden, Produktgruppen oder Regionen.

Organisatorische Aspekte

Organisatorisch ist der Lieferservicegrad eng mit der gesamten Wertschöpfungskette verbunden. Eine hohe Lieferperformance erfordert eine abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Beschaffung, Produktion, Lagerhaltung und Transportlogistik. Auch externe Partner wie Zulieferer oder Spediteure tragen maßgeblich zum Ergebnis bei. Unternehmen müssen organisatorische Strukturen schaffen, die Transparenz, schnelle Reaktionsfähigkeit und eine enge Kommunikation sicherstellen.

Einflussfaktoren und Herausforderungen

Der Lieferservicegrad wird durch viele Faktoren beeinflusst: Schwankungen in der Nachfrage, Materialverfügbarkeit, Produktionskapazitäten oder externe Störungen in Transportketten wirken direkt auf das Ergebnis. Eine besondere Herausforderung ist die Balance zwischen hohem Lieferservicegrad und wirtschaftlicher Effizienz. Ein nahezu perfekter Servicegrad erfordert oft hohe Bestände oder redundante Kapazitäten, die die Kostenstruktur belasten.

Praxisrelevanz

In der Praxis gilt der Lieferservicegrad als wesentliche Kennzahl für die Erfolgsmessung im Supply Chain Management. Ein hoher Wert signalisiert Verlässlichkeit und stärkt die Kundenbindung. Unternehmen nutzen ihn zudem als Benchmark-Kriterium in Branchenvergleichen. Ziel ist es, einen optimalen Lieferservicegrad zu erreichen, der sowohl den Kundenanforderungen entspricht als auch wirtschaftlich tragfähig ist.



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