Der Begriff Lagerbestand bezeichnet die Menge an Waren, Produkten oder Materialien, die physisch in einem Lager vorrätig sind. Diese Bestände umfassen sowohl Rohstoffe, die für die Produktion benötigt werden, als auch fertige Produkte, die zum Verkauf oder zur Lieferung bereitstehen. Der Lagerbestand ist ein zentraler Bestandteil der Logistik und spielt eine entscheidende Rolle für die Effizienz der Supply-Chain-Management-Prozesse eines Unternehmens. Eine präzise Bestandsführung sorgt dafür, dass immer genügend Material vorhanden ist, um Produktionsprozesse aufrechtzuerhalten oder Kundenaufträge termingerecht zu erfüllen, während gleichzeitig die Lagerkosten optimiert werden.
Der Lagerbestand lässt sich in verschiedene Kategorien unterteilen, die jeweils spezifische Funktionen innerhalb der Lagerwirtschaft erfüllen. Zu den gängigsten Arten gehören:
Ein effizientes Management des Lagerbestands ist essenziell, um Kosten zu minimieren und gleichzeitig die Lieferfähigkeit zu maximieren. Eine präzise Bestandsführung erfordert eine genaue Erfassung der eingehenden und ausgehenden Waren, wobei moderne IT-Systeme wie Warenwirtschafts- und Lagerverwaltungssysteme (WMS) zum Einsatz kommen. Diese Systeme bieten eine Echtzeitübersicht über den Lagerbestand, wodurch eine kontinuierliche Anpassung an den Bedarf und eine Minimierung von Überbeständen und Engpässen möglich wird.
Wichtige Kennzahlen zur Verwaltung des Lagerbestands sind unter anderem die Bestandsumschlagshäufigkeit, die angibt, wie oft ein Lagerbestand innerhalb eines bestimmten Zeitraums verkauft oder verbraucht wird. Ein hoher Umschlag bedeutet, dass die Bestände schnell rotieren und das Unternehmen flexibel auf Veränderungen im Markt reagieren kann. Eine zu niedrige Umschlagshäufigkeit kann dagegen auf eine schlechte Verkaufsleistung oder übermäßige Bestände hinweisen.
Die Optimierung des Lagerbestands ist eine der wichtigsten Aufgaben in der Lagerwirtschaft. Eine effiziente Bestandsverwaltung sorgt nicht nur für eine reduzierte Kapitalbindung, sondern auch für eine bessere Nutzung der Lagerfläche und eine höhere Flexibilität bei der Auftragsabwicklung. Zu den häufig angewandten Methoden gehören:
Die Vorteile eines gut verwalteten Lagerbestands sind klar: Eine hohe Lieferbereitschaft, verbesserte Produktionsprozesse und geringere Lagerkosten durch weniger Überbestände. Ein optimaler Lagerbestand stellt sicher, dass nur so viel Material auf Lager ist, wie benötigt wird, was die Kapitalbindung verringert und die Lagerfläche effizienter genutzt wird.
Ein Nachteil eines zu geringen Lagerbestands ist das Risiko von Lieferengpässen und Produktionsunterbrechungen, wenn Material nicht rechtzeitig zur Verfügung steht. Umgekehrt können zu hohe Bestände die Lagerkosten in die Höhe treiben und die Liquidität des Unternehmens belasten. Daher ist es wichtig, eine ausgewogene Bestandsstrategie zu entwickeln, die sowohl Flexibilität als auch Kosteneffizienz gewährleistet.