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ISPS

ISPS – International Ship and Port Facility Security Code zur Sicherung der maritimen Infrastruktur

Einführung und Zielsetzung des ISPS-Codes

Der ISPS-Code (International Ship and Port Facility Security Code) ist ein internationales Regelwerk zur Gewährleistung der Sicherheit in der zivilen Schifffahrt. Er wurde von der International Maritime Organization (IMO) im Rahmen des SOLAS-Übereinkommens (International Convention for the Safety of Life at Sea) entwickelt und ist seit dem 1. Juli 2004 für alle Vertragsstaaten verbindlich. Ziel ist der Schutz von Schiffen, Hafenanlagen und deren Schnittstellen vor sicherheitsrelevanten Bedrohungen wie Terrorismus, Sabotage, Piraterie oder unerlaubtem Zutritt.

Rechtliche Grundlagen und Geltungsbereich

Der ISPS-Code ist in zwei Teile untergliedert: Teil A enthält die verpflichtenden Mindestanforderungen für die Sicherheit auf Schiffen und in Hafenanlagen, Teil B gibt ergänzende, nicht bindende Leitlinien zur Umsetzung. Der Code gilt für alle Passagierschiffe, Frachtschiffe ab 500 BRZ (Bruttoraumzahl) im internationalen Verkehr sowie für bestimmte Hafenanlagen, die diese Schiffe bedienen. In Deutschland wird der ISPS-Code durch das Seeaufgabengesetz und die Hafenverordnung in nationales Recht umgesetzt und von der Berufsgenossenschaft Verkehr (BG Verkehr) sowie den Hafenbehörden überwacht.

Technische und organisatorische Anforderungen

Zu den wesentlichen Maßnahmen des ISPS-Codes gehören die Erstellung von Sicherheitsplänen, Risikoanalysen und die Benennung von Verantwortlichen wie dem Ship Security Officer (SSO) oder dem Port Facility Security Officer (PFSO). Es müssen physische Schutzmaßnahmen wie Zugangskontrollen, Videoüberwachung, Beleuchtung und Einzäunung der Hafenbereiche eingerichtet werden. Darüber hinaus sind regelmäßige Schulungen, Übungen sowie die Durchführung von internen und externen Audits vorgeschrieben. Die Umsetzung wird durch Sicherheitszertifikate dokumentiert und regelmäßig überprüft.

Bedeutung für die maritime Lieferkette

Der ISPS-Code hat maßgeblich zur Standardisierung und Erhöhung der Sicherheitsstandards im internationalen Seehandel beigetragen. Er ist ein zentrales Element der globalen maritimen Sicherheitsarchitektur und Voraussetzung für den Zugang zu internationalen Häfen. Unternehmen, die im Seehandel tätig sind, müssen den ISPS-Vorgaben nachkommen, um wirtschaftliche Nachteile, rechtliche Sanktionen oder sicherheitsrelevante Zwischenfälle zu vermeiden.



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