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FOB

FOB (Free On Board) ist ein international anerkannter Incoterm, der die Lieferverpflichtungen und Kostenaufteilungen zwischen Verkäufer und Käufer beim Seetransport definiert. Er beschreibt genau, wann das Risiko vom Verkäufer auf den Käufer übergeht.

Definition und Grundprinzip

FOB bedeutet „Frei an Bord“ und regelt, dass der Verkäufer die Ware auf dem vereinbarten Schiff im Verschiffungshafen verladen bereitstellt. Ab diesem Zeitpunkt geht das Risiko der Ware auf den Käufer über. Der Verkäufer übernimmt alle Kosten und Formalitäten bis zur Verladung, einschließlich Exportabfertigung, Verladung auf das Schiff sowie Bereitstellung der Transportdokumente. Der Käufer trägt ab diesem Punkt alle weiteren Kosten und Risiken, einschließlich Seefracht, Versicherung und Entladung im Bestimmungshafen.

Technische Aspekte

Technisch gesehen umfasst FOB die exakte Festlegung des Verschiffungshafens und die Kontrolle der Verladeformalitäten. Der Verkäufer muss die Ware verpacken, kennzeichnen und fristgerecht zum Verschiffungshafen transportieren. Dort sorgt er für die Verladung auf das Schiff, erstellt das Konnossement (Bill of Lading) und stellt alle erforderlichen Exportdokumente bereit. Moderne Logistiksysteme unterstützen die Überwachung der Verladezeitpunkte, Transportmittel und der Dokumentation, sodass Risiken minimiert werden.

Organisatorische Aspekte

Organisatorisch erfordert FOB eine präzise Abstimmung zwischen Verkäufer, Reederei und Käufer. Der Verkäufer muss die Transport- und Exportplanung koordinieren, Ladezeiten überwachen und sicherstellen, dass die Ware für die Seefracht ordnungsgemäß vorbereitet ist. Der Käufer wiederum organisiert die Seefracht, Versicherung, Importabfertigung und anschließende Distribution. Effiziente Kommunikation und klare Vertragsvereinbarungen sind entscheidend, um Verzögerungen oder Haftungsstreitigkeiten zu vermeiden.

Vorteile und Herausforderungen

Der Vorteil von FOB liegt in der klaren Risiko- und Kostenaufteilung. Der Käufer kann ab Verschiffung eigenständig die Transportlogistik steuern, während der Verkäufer nur bis zum Verschiffungshafen haftet. Herausforderungen ergeben sich bei komplexen Exportprozessen, etwa durch Hafensperrungen, Verzögerungen beim Verladen oder unvollständige Dokumentation. Präzise Planung und professionelle Abwicklung sind hier essenziell.

Fazit

FOB ist ein standardisierter Incoterm, der weltweit in Seefrachtverträgen verwendet wird. Er schafft Transparenz in der Verantwortungsteilung zwischen Verkäufer und Käufer und ermöglicht eine klare Regelung von Kosten, Risiken und organisatorischen Abläufen im internationalen Warenverkehr.



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