Die Fachkommissionierung ist ein Kommissionierverfahren, bei dem Artikel nach Lagerfächern entnommen werden, ohne dass der Kommissionierer detaillierte Produktkenntnisse benötigt. Der Zugriff erfolgt rein nach Fächern, wodurch eine einfache und schnelle Zusammenstellung von Aufträgen möglich wird.
Bei der Fachkommissionierung erfolgt die Entnahme von Artikeln anhand eines strukturierten Fachsystems, in dem die Waren nach festen Lagerplätzen oder Fächern organisiert sind. Der Kommissionierer muss die einzelnen Artikel nicht im Detail kennen, sondern greift gezielt in das vorgegebene Fach, um die benötigte Menge zu entnehmen. Diese Methode eignet sich insbesondere für Lager mit hoher Artikeldichte und standardisierten Mengen, da sie den Schulungsaufwand für Mitarbeiter reduziert und die Kommissioniergeschwindigkeit erhöht.
Fachkommissionierungssysteme setzen auf eine klare Zuordnung von Artikeln zu Lagerfächern, die mit eindeutigen Kennzeichnungen versehen sind. Digitale Hilfsmittel wie Pick-by-Light, Pick-by-Voice oder elektronische Kommissionierlisten können die Effizienz weiter steigern. Die Entnahme erfolgt nach den Vorgaben der Kommissionierliste, wobei die Lagerplatzkennzeichnung die Zuordnung der Artikel sicherstellt. Dieses System minimiert Fehlerquellen, da die Gefahr von Verwechslungen zwischen ähnlichen Artikeln durch die klare Facheinteilung reduziert wird.
Die Fachkommissionierung ermöglicht eine schnelle Einarbeitung neuer Mitarbeiter, da keine tiefgehende Produktkenntnis erforderlich ist. Sie eignet sich besonders für Unternehmen mit hoher Auftragsfrequenz und standardisierten Produkten. Die methodische Zuordnung der Artikel zu Fächern erleichtert die Bestandskontrolle, die Lagerorganisation und die Integration in automatisierte Lagersysteme. Zudem kann die Fachkommissionierung in Kombination mit anderen Kommissionierprinzipien, wie „Ware-zum-Mann“ oder „Mann-zur-Ware“, eingesetzt werden, um Lagerprozesse flexibel zu gestalten.
Zur Sicherstellung der Genauigkeit werden Kontrollmechanismen eingesetzt, wie Stichprobenkontrollen, Scansysteme oder Softwaregestützte Prüfungen der Entnahmemengen. Dies gewährleistet, dass Aufträge fehlerfrei zusammengestellt werden, Restmengen korrekt verwaltet und die Effizienz der Kommissionierung erhalten bleibt.