Eine Elektrotragbahn (ETB) ist ein automatisiertes Fördersystem, das als Umkehrung der Elektrohängebahn konzipiert ist. Im Gegensatz zur Hängebahn bewegen sich die Fahrzeuge bei der Elektrotragbahn auf einer tragenden Schiene unterhalb der transportierten Last, wodurch sie eine alternative Lösung für den innerbetrieblichen Materialfluss darstellen.
Die Elektrotragbahn basiert auf elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, die auf einer stabilen Schiene laufen und die transportierten Güter direkt oder über einen Spreader tragen. Durch die Unterlage der Last auf der Schiene bleibt die Hängebahn frei von Traglasten, was insbesondere bei schweren oder sperrigen Gütern von Vorteil ist. Die Fahrzeuge der ETB sind präzise steuerbar und können Lagereinheiten aufnehmen, transportieren und wieder abgeben, ähnlich wie bei der Elektrohängebahn, jedoch mit umgekehrter Traggeometrie.
Die Fahrzeuge der Elektrotragbahn sind elektrisch angetrieben und verfügen über intelligente Steuerungssysteme, die Positionierung, Geschwindigkeit und Übergabe der Lagereinheiten automatisieren. Spreader oder Greifer ermöglichen das Handling unterschiedlicher Lasten, während die Schienenkonstruktion hohe Tragfähigkeiten erlaubt. Die modulare Bauweise der Schienen und Fahrzeuge ermöglicht flexible Anpassungen an verschiedene Lagerlayouts und Produktionsanforderungen. Durch die Bodentragstruktur kann die Elektrotragbahn auch in Bereichen eingesetzt werden, in denen Hängebahnen aufgrund von Höhen- oder Lastbegrenzungen ungeeignet sind.
Die Elektrotragbahn steigert die Effizienz innerbetrieblicher Materialflüsse, indem sie manuelle Transportvorgänge minimiert und eine kontinuierliche Bewegung von Lagereinheiten ermöglicht. Sie unterstützt Just-in-Time-Prozesse, verbessert die Lagerplatznutzung und sorgt für eine hohe Transparenz der Bestände. ETB-Systeme können nahtlos in bestehende Lager- oder Produktionssteuerungen integriert werden, wodurch die Prozessautomatisierung erhöht und Durchlaufzeiten verkürzt werden.
Elektrotragbahnen zeichnen sich durch hohe Betriebssicherheit aus. Sensorik, Notstopp-Systeme und Überlastschutz sorgen für sichere Transporte, während regelmäßige Wartung von Fahrzeugen, Schienen und Greifmechanismen die Lebensdauer des Systems erhöht. Durch die Unterführung der Last ist das Risiko von Kollisionen mit Deckenstrukturen oder hängenden Anlagen minimiert, was die Betriebssicherheit zusätzlich steigert.