Eindeckzeit bezeichnet die Zeitspanne, für die der vorhandene Materialbestand ausreicht, um den geplanten Umsatz oder Verbrauch zu decken. Sie ist eine zentrale Kennzahl in der Lager- und Produktionsplanung, um Bestände effizient zu steuern und Engpässe zu vermeiden.
Die Eindeckzeit wird berechnet, indem der aktuelle Materialbestand durch den durchschnittlichen Verbrauch oder Umsatz pro Zeiteinheit dividiert wird. Sie gibt an, wie lange die vorhandenen Bestände ausreichen, bevor Nachschub erforderlich ist. Eine präzise Bestimmung der Eindeckzeit unterstützt die Planung von Nachbestellungen, Produktionszyklen und Lagerkapazitäten.
Technisch wird die Eindeckzeit durch Lagerverwaltungssysteme (LVS) oder Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP) ermittelt, die Verbrauchsdaten, Lieferzeiten und Bestände in Echtzeit erfassen. In Lagerbereichen mit normaler Greifhöhe, in denen keine Hubgeräte eingesetzt werden, erfolgt die Kommissionierung eindimensional direkt aus den Regalen. Die LVS berechnen auf Basis der Soll- und Ist-Bestände sowie des Verbrauchs die erforderliche Eindeckzeit und unterstützen so die Optimierung von Lagerbeständen und Materialfluss.
Organisatorisch dient die Eindeckzeit als Planungsgrundlage für Einkauf, Produktion und Logistik. Eine regelmäßige Überprüfung ermöglicht die Anpassung von Bestellmengen, Lieferintervallen und Lagerkapazitäten. Mitarbeiter im Lager oder in der Produktionsplanung nutzen diese Kennzahl, um Engpässe zu vermeiden, Produktionsstillstände zu verhindern und die Versorgungssicherheit sicherzustellen. Zudem erleichtert die Kennzahl die Kommunikation zwischen Einkauf, Lager und Vertrieb.
Die Eindeckzeit ermöglicht eine bedarfsgerechte Lagerhaltung, reduziert Kapitalbindung, minimiert Überbestände und optimiert die Versorgungssicherheit. Sie wird in der Produktionsplanung, im Handel, in Distributionszentren und in der Materialwirtschaft eingesetzt. Unternehmen profitieren von effizienter Bestandsführung, planbaren Nachschubprozessen und einer erhöhten Reaktionsfähigkeit auf Nachfrageschwankungen.