Das Behälter-Umlaufverfahren bezeichnet ein Logistikkonzept, bei dem wiederverwendbare Behälter systematisch durch mehrere Stationen innerhalb eines Unternehmens oder eines Liefernetzwerks geführt werden. Ziel ist die effiziente Handhabung von Materialien, Waren oder Komponenten unter Minimierung von Verpackungsaufwand und Entsorgungskosten.
Technisch basiert das Behälter-Umlaufverfahren auf standardisierten Mehrwegbehältern, die mechanisch und organisatorisch für wiederholte Transporte ausgelegt sind. Die Behälter sind häufig genormt hinsichtlich Größe, Gewicht und Stapelbarkeit, um eine problemlose Integration in Fördertechnik, Lager- und Kommissioniersysteme zu gewährleisten. Zur Überwachung des Umlaufs kommen Identifikations- und Trackingtechnologien wie Barcodes, RFID oder IoT-Sensoren zum Einsatz, die eine lückenlose Nachverfolgung der Behälterbewegungen ermöglichen. Dadurch können Leerfahrten reduziert, Bestände an Behältern optimiert und Engpässe vermieden werden.
Organisatorisch erfordert das Umlaufverfahren eine koordinierte Steuerung aller Stationen, an denen die Behälter eingesetzt werden. Dies umfasst Produktionslinien, Kommissionierbereiche, Montageplätze sowie Transport- und Lagerlogistik. Die Planung muss sicherstellen, dass genügend Behälter verfügbar sind, um den kontinuierlichen Materialfluss zu gewährleisten, während gleichzeitig Überbestände und Stillstandzeiten vermieden werden. Zuständigkeiten für Reinigung, Kontrolle und Reparatur der Behälter müssen klar definiert sein, um die Wiederverwendbarkeit sicherzustellen. Außerdem sind klare Prozesse für die Rückführung der leeren Behälter zu den Ursprungsstellen oder zentralen Umlaufpunkten erforderlich.
Das Behälter-Umlaufverfahren steigert die Effizienz der innerbetrieblichen Logistik erheblich, indem es den Bedarf an Einwegverpackungen reduziert und den Materialfluss standardisiert. Durch die Wiederverwendung von Behältern werden Kosten gesenkt, der ökologische Fußabdruck verringert und die Transparenz im Materialfluss erhöht. Zudem unterstützt das Verfahren die Integration in automatisierte Lager- und Kommissioniersysteme, wodurch die Produktivität weiter gesteigert werden kann.
Das Verfahren wird insbesondere in produzierenden Unternehmen, in der Automobil- und Elektronikindustrie, im E-Commerce sowie in Logistikzentren eingesetzt. Es eignet sich für Unternehmen mit hohem Warenumschlag, standardisierten Prozessen und wiederkehrenden Transportwegen, da hier die Vorteile des Mehrweg-Systems und der Behälternachverfolgung optimal genutzt werden können.