Acél
Dr. Acél & Partner AG
Persönlich und individuell
Rufen Sie uns an:
+41 44 447 20 66

Bahnhofsprinzip

Das Bahnhofsprinzip beschreibt ein Konzept in Kommissioniersystemen mit Behälterfördertechnik, bei dem spezielle Ausschleusepunkte, sogenannte „Bahnhöfe“, zur Entnahme von Kommissionierbehältern vorgesehen sind. Ziel ist es, die Hauptflussrichtung des Förderstroms ungehindert aufrechtzuerhalten, während gleichzeitig Kommissionierprozesse stattfinden.

Technische Aspekte

In der praktischen Umsetzung werden in Förderanlagen, die unterschiedliche Kommissionierbereiche verbinden, gezielt Stationen eingerichtet, an denen Behälter aus dem Hauptstrom ausgeschleust werden können. Diese „Bahnhöfe“ ermöglichen es den Mitarbeitenden, die Entnahme von Artikeln durchzuführen, ohne dass der kontinuierliche Transportfluss gestört wird. Die Anordnung der Bahnhöfe erfolgt unter Berücksichtigung der Fördergeschwindigkeit, der Kapazität der Entnahmebereiche und der räumlichen Gegebenheiten. So wird sichergestellt, dass der Materialfluss im System gleichmäßig bleibt und Engpässe vermieden werden.

Organisatorische Aspekte

Auf organisatorischer Ebene unterstützt das Bahnhofsprinzip die Trennung von Transport- und Kommissionierprozessen. Die Mitarbeitenden können unabhängig vom Hauptverkehrsstrom arbeiten, wodurch die Effizienz der Kommissionierung erhöht und Stillstandzeiten reduziert werden. Zudem ermöglicht es eine flexible Anpassung der Kommissionierkapazitäten, da die Bahnhöfe je nach Auftragsvolumen und Artikelstruktur dynamisch genutzt werden können. Dokumentations- und Steuerungssysteme koordinieren die Ausschleusungen, um eine reibungslose Integration in das Gesamtsystem sicherzustellen.

Bedeutung und Nutzen

Das Bahnhofsprinzip trägt wesentlich zur Optimierung von Förder- und Kommissionierprozessen in Lager- und Distributionszentren bei. Durch die Entkopplung von Hauptförderstrom und Kommissionierung wird die Durchsatzleistung gesteigert und gleichzeitig die Flexibilität erhöht. Es reduziert Konflikte zwischen Transport und Entnahme, minimiert Wartezeiten und ermöglicht eine höhere Produktivität bei gleichzeitiger Schonung der Systemressourcen.

Anwendungsbereiche

Dieses Prinzip findet vor allem in automatisierten Lagern und Logistikzentren Anwendung, die auf Fördertechnik basieren und hohe Auftragsvolumina bearbeiten. Typische Einsatzbereiche sind die Lebensmittel-, Konsumgüter- und E-Commerce-Logistik, bei denen eine effiziente Trennung von Materialfluss und Kommissionierung entscheidend für schnelle Lieferzeiten und geringe Betriebskosten ist.



zurück zur Übersicht