Die Auslagerstrategie beschreibt die systematische Vorgehensweise zur Auswahl von Lagereinheiten, die aus einem Lager entnommen werden sollen. Sie legt fest, welche Einheit wann und unter welchen Kriterien aus der verfügbaren Lagerbestandsmenge ausgelagert wird, um Effizienz, Sicherheit und Qualität im Lagerbetrieb zu gewährleisten.
Eine Auslagerstrategie dient der effizienten Organisation der Warenentnahme in Lager- und Distributionssystemen. Ziel ist es, den Materialfluss zu optimieren, Engpässe zu vermeiden und die Einhaltung logistischer und rechtlicher Vorgaben, wie Mindesthaltbarkeitsdatum oder Chargenrückverfolgbarkeit, sicherzustellen. Sie bildet die Grundlage für automatisierte und manuelle Lagerprozesse und beeinflusst direkt Durchlaufzeiten, Kommissionierungseffizienz und Lagerkosten.
Technisch wird die Auslagerstrategie durch Lagerverwaltungssysteme (LVS) und ERP-Systeme unterstützt, die Auslagerungsregeln definieren und steuern. Gängige Kriterien sind FiFo (First in, First out), Lifo (Last in, First out), MHD, Chargenverwaltung, Systembelastung oder aktuelle Störmeldungen. Systeme analysieren automatisch die verfügbaren Lagereinheiten und bestimmen die optimale Einheit für die Auslagerung, wodurch manuelle Fehler reduziert und die Prozessgeschwindigkeit erhöht werden.
Organisatorisch beeinflusst die Auslagerstrategie die Planung von Kommissionierprozessen, Personalressourcen und Transportaufträgen. Sie berücksichtigt bereits bei der Einlagerung, welche Lagereinheiten bevorzugt zuerst ausgelagert werden sollen, um die spätere Entnahme zu vereinfachen. Dadurch werden Arbeitsabläufe standardisiert, Lagerdichte optimiert und die Einhaltung von Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen gewährleistet.
Eine durchdachte Auslagerstrategie verbessert die Effizienz der Lagerlogistik und reduziert Durchlaufzeiten sowie Kommissionieraufwand. Sie stellt sicher, dass Waren in der richtigen Reihenfolge, mit minimalem Handling-Aufwand und unter Einhaltung von Qualitäts- und Sicherheitskriterien bereitgestellt werden. Dies trägt maßgeblich zu Kosteneinsparungen, einer höheren Lieferfähigkeit und Kundenzufriedenheit bei.