Die Auftragsdurchlaufzeit bezeichnet die Gesamtzeit, die ein Auftrag benötigt, um sämtliche Prozesse vom Eingang bis zum Versand vollständig zu durchlaufen. Sie ist ein zentraler Leistungsindikator in Logistik und Supply Chain Management, da sie Aufschluss über die Effizienz der Auftragsabwicklung gibt.
Die Auftragsdurchlaufzeit setzt sich aus der Summe aller Teilzeiten zusammen, die ein Auftrag während seiner Verarbeitung in einem Kommissionier- und Versandsystem benötigt. Dazu zählen unter anderem die Zeit für die Auftragserfassung, die Kommissionierung der Artikel, die Verpackung, interne Transporte zwischen Lagern und Versandbereichen sowie die Vorbereitung für die Übergabe an den Transportdienstleister. Externe Verzögerungen, wie Wartezeiten auf Transport oder Freigaben, können ebenfalls einbezogen werden, um die vollständige Durchlaufzeit abzubilden.
Technisch wird die Auftragsdurchlaufzeit in modernen Lager- und ERP-Systemen überwacht und erfasst. Sensoren, Barcode-Scans und automatische Datenübertragungen ermöglichen eine genaue Zeiterfassung der einzelnen Arbeitsschritte. Durch die Analyse dieser Daten können Engpässe, Verzögerungen und Ineffizienzen im Prozess erkannt werden. Automatisierte Lagertechnik, wie Förderbänder, automatisierte Kommissioniersysteme und Warehouse-Management-Systeme, unterstützt die Verkürzung der Auftragsdurchlaufzeit und sorgt für eine kontinuierliche Prozesskontrolle.
Organisatorisch ist die Auftragsdurchlaufzeit ein wichtiger Parameter für die Planung und Steuerung von Ressourcen, wie Personal, Lagerflächen und Transportmittel. Eine kurze Durchlaufzeit verbessert die Reaktionsfähigkeit des Unternehmens gegenüber Kundenbestellungen, reduziert Lagerkosten und erhöht die Kundenzufriedenheit. Durch gezieltes Prozessmanagement, Standardisierung von Arbeitsschritten und Optimierung der internen Abläufe kann die Durchlaufzeit effizient reduziert werden.
Die Messung und Optimierung der Auftragsdurchlaufzeit hat direkte Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Kürzere Durchlaufzeiten bedeuten schnellere Lieferungen, bessere Termintreue und eine effizientere Nutzung von Lager- und Transportkapazitäten. Langfristig ermöglicht die Analyse der Auftragsdurchlaufzeiten fundierte Entscheidungen zur Prozessverbesserung und trägt zur kontinuierlichen Optimierung der Supply Chain bei.