Ablauforganisation bezeichnet die strukturierte Planung und Steuerung von Arbeitsprozessen innerhalb eines Unternehmens. Sie legt fest, welche Aufgaben in welcher Reihenfolge, von wem und mit welchen Ergebnissen ausgeführt werden müssen. Ziel ist es, die Effizienz, Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Prozessen zu erhöhen, insbesondere in logistischen und operativen Bereichen wie der Kommissionierung.
Die Ablauforganisation bildet das Rückgrat eines effektiven Prozessmanagements. Sie definiert die zeitliche Abfolge von Tätigkeiten, die Verantwortlichkeiten der Mitarbeitenden und die Schnittstellen zwischen einzelnen Prozessschritten. Durch eine klar strukturierte Ablauforganisation können Engpässe, Doppelarbeiten und Fehler minimiert werden. In der Praxis wird zwischen auftrags- und artikelorientierten Abläufen unterschieden, um den spezifischen Anforderungen der Produktion oder Lagerlogistik gerecht zu werden.
Bei der auftragsorientierten Ablauforganisation wird der Kommissionierprozess nach dem Prinzip „ein Auftrag – ein Durchlauf“ durchgeführt. Die Kommissionierplätze werden entsprechend der Auftragsliste nacheinander abgearbeitet. Bei umfangreichen Aufträgen oder bei Aufträgen mit Artikeln aus unterschiedlichen Lagerbereichen kann die Auftragsliste aufgeteilt werden, sodass mehrere Mitarbeitende parallel oder sequenziell am gleichen Auftrag arbeiten. Diese Methode bietet den Vorteil, dass der komplette Auftrag in einem Durchgang bearbeitet wird, wodurch Lieferzeiten reduziert und die Übersichtlichkeit verbessert werden.
Die artikelorientierte Ablauforganisation verfolgt einen mehrstufigen Ansatz: In einer ersten Phase werden gleiche Artikel für mehrere Aufträge gesammelt. Anschließend erfolgt die Zuordnung der gesammelten Artikel zu den einzelnen Aufträgen. Dieses Vorgehen eignet sich insbesondere bei hoher Auftragsanzahl und wiederkehrenden Artikeln, da dadurch Wege, Suchzeiten und Kommissionieraufwand optimiert werden. Die Parallelisierung der Arbeitsprozesse führt zu einer höheren Effizienz in stark frequentierten Logistikbereichen.
Die Umsetzung der Ablauforganisation wird durch Lagerverwaltungssysteme, Barcode- und RFID-Technologien sowie durch Arbeitsanweisungen und Prozessdokumentationen unterstützt. Eine klare Rollenverteilung, Schulung der Mitarbeitenden und kontinuierliche Prozessoptimierung sind entscheidend für die erfolgreiche Implementierung. Schnittstellen zu anderen Unternehmensbereichen wie Einkauf, Produktion und Versand müssen ebenfalls berücksichtigt werden, um einen reibungslosen Gesamtprozess zu gewährleisten.
Die Ablauforganisation legt fest, wann, von wem und wie Aufgaben durchgeführt werden, um Effizienz und Prozessqualität zu steigern. Sie unterscheidet zwischen auftrags- und artikelorientierten Verfahren und bildet eine Grundlage für optimierte Logistik- und Produktionsprozesse.